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Giebel über der Toreinfahrt zur Abtei Brauweiler

Gedenkstätte
Brauweiler des LVR

Gedenkbuch Brauweiler

Biografien

Müller, Johann

  • geb. 30.04.1901
  • Haft in Brauweiler: 21.10.1944 – 10.02.1945

Johann Müller und seine Frau Katharina hatten mit ihren vier Kindern bis zum Luftangriff vom 21. April 1944 in der Schönsteinstraße 12 gewohnt und waren dort Nachbarn von Cilly Serve und (seit Anfang 1944) Hans Steinbrück. Ihr zweitjüngster Sohn Johann (Hans) war durch seinen Spielkameraden Günther Schwarz in den Kreis der Jugendlichen um Hans Steinbrück geraten. Seit dem 15. Januar 1942 diente der Vater Johann Müller als Obergefreiter bei der Wehrmacht und musste die Mutter mit den Kindern allein lassen. Am 21. April 1944 wurden diese ausgebombt und fanden in der Leyendeckerstraße 113 Unterkunft.

Als Johann Müller im September 1944 auf Heimaturlaub war, erfuhr er von seiner Frau, dass sie 7.000 RM erhalten habe – angeblich vom Reichsschadensamt (in Wahrheit von ihrem Sohn Hans aus dessen Gewinnanteil am großen „Buttercoup“ Steinbrücks vom 1. September 1944).

Im Rahmen der Ermittlungen gegen die Gruppe Steinbrück wurden sein Sohn Hans und seine Frau Katharina am 4. Oktober 1944 festgenommen und in Brauweiler inhaftiert. Auch er selbst, inzwischen wieder zur Truppe zurückgekehrt, wurde einige Tage später in Haft genommen und kam am 21. Oktober 1944 nach Brauweiler. Sein Sohn Hans wurde am 10. November 1944 in Köln-Ehrenfeld erhängt. Er selbst blieb bis zum 10. Februar 1945 in Brauweiler in Gestapohaft. Danach wurde Johann Müller in die Strafanstalt Siegburg evakuiert (Aufnahmedatum dort: 15.02.1945).

Quellen:

  • ALVR 15080
  • LAV NRW R, Gerichte Rep. 248, Nr. 65, Bl. 925v/r

Text und Recherche:

Josef Wißkirchen

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