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Giebel über der Toreinfahrt zur Abtei Brauweiler

Gedenkstätte
Brauweiler des LVR

Gedenkbuch Brauweiler

Biografien

Müller, Katharina

  • geb. 18.05.1894
  • Haft in Brauweiler: 04.10.1988 – 10.02.1945

Katharina Müller hatte mit ihrem Mann Johann Müller und ihren vier Kindern bis zum Luftangriff vom 21. April 1944 in der Schönsteinstraße 12 gewohnt und war dort Nachbarin von Cilly Serve und (seit Anfang 1944) Hans Steinbrück. Ihr zweitjüngster Sohn Johann (Hans) war durch seinen Spielkameraden Günther Schwarz in den Kreis der Jugendlichen um Hans Steinbrück geraten. Ihr Mann war seit dem 15. Januar 1942 bei der Wehrmacht, sodass sie mit den Kindern auf sich allein gestellt war. Am 21. April 1944 wurden sie ausgebombt und fanden in der Leyendeckerstraße 113 Unterkunft.

Durch Cilly Serve wusste Katharina von dem großen „Buttercoup“ Steinbrücks vom 1. September 1944, in den auch ihr Sohn Hans verwickelt war. Als dieser ihr kurze Zeit später 7.000 RM brachte (aus seinem Gewinnanteil), konnte sie sich die Herkunft des Geldes denken, fragte aber nicht danach. Ihrem Mann, der auf Heimaturlaub weilte, erzählte sie, das Geld stamme vom Reichsschadensamt.

Zusammen mit ihrem Sohn Hans wurde Katharina Müller am 4. Oktober 1944 festgenommen und in Brauweiler inhaftiert, gut zwei Wochen später auch ihr Mann. Ihr Sohn Hans wurde am 10. November 1944 in Köln-Ehrenfeld erhängt. Sie selbst blieb bis zum 10. Februar 1945 in Brauweiler in Gestapohaft, danach wurde sie in die Strafanstalt Siegburg evakuiert (Aufnahmedatum dort: 15.02.1945).

Quellen:

  • ALVR 15080
  • LAV NRW R, Gerichte Rep. 248, Nr. 65, Bl. 925v/r

Text und Recherche:

Josef Wißkirchen

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