Im Alter von fünfzehn Jahren wurde Renate Stahl am 6. Dezember 1944 zusammen mit ihrem Vater Kurt Stahl und der Mutter Elisabeth von den Gestapobeamten Josef Hoegen und Heinrich Brodesser in ihrem Haus in Bensberg verhaftet, in einer Haftzelle des ehemaligen Amtsgerichts in Bensberg inhaftiert und am nächsten Tag in die Gestapozentrale im EL-DE-Haus in Köln gebracht. Am 11. Dezember 1944 wurden sie in einem Sammeltransport nach Brauweiler eingeliefert.
Renate Stahl wurde im Arresthaus, dem „Frauenflügel“ des Gestapokommandos Kütter, inhaftiert. In den ersten drei Wochen teilte sie sich mit der damals 48-jährigen Elisabeth Lichtblau eine Zelle im Kellergeschoss, dann wurde sie in die Zelle verlegt, in der ihre Mutter und Grete Humbach untergebracht waren. Sie musste dann zusehen, wie ihre Eltern am 10. Februar 1945 auf getrennten Lkw nach Siegburg abtransportiert wurden. Sie selbst wurde tags darauf nach Hause entlassen. Mitte April 1945 kam die Mutter aus dem Lager Hunswinkel nach Hause zurück.
Josef Wißkirchen
