Rückblick
Ausstellungsplakat der Wechselausstellung
Ausstellung vom 10. März bis 16. April 2023 im Gierden-Saal
Mehr als man kennt – näher als man denkt. Objektgeschichten aus Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen
Vom 10. März bis zum 16. April 2023 ist die Ausstellung "Mehr als man kennt – näher als man denkt. Objektgeschichten aus Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen“ im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler zu sehen.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.
Herr Dr. Markus Thulin führte Besucher*innen am Tag des offenen Denkmals durch die Gedenkstätte Brauweiler. Foto: Theresa Rose
Große Resonanz auf die Führungen zum Tag des offenen Denkmals am 11. September
Wir danken allen unseren Besuchenden für Ihr großes Interesse!
Eine Gruppe Schüler*innen aus Köln betrachtet die neu entdeckten Inschriften in der Gedenkstätte. Foto: Hans Brauer, LVR-ADR
Gedenkstätte Brauweiler beteiligt sich am Tag des offenen Denkmals (11. September 2022)
Im Blickpunkt stehen neu entdeckte Wandinschriften
„Und in der Nacht leuchtet kein Stern hierher“ - so lautet die Zeile eines anonymen Gedichtes, das vor kurzem in einer der Zellenwände der Gedenkstätte entdeckt wurde. Die Inschriften stehen im Blickpunkt der diesjährigen Führungen zum „Tag des offenen Denkmals“ in der Gedenkstätte Brauweiler.
Die Führungen finden statt am Sonntag, den 11. September 2022, um 10, 12, 14 und 16 Uhr (jeweils eine Stunde).
Treffpunkt: Abtei-Shop im Eingangsbereich der Abtei Brauweiler, Ehrenfriedstraße 19, 50259 Pulheim-Brauweiler.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir um Voranmeldung unter: markus.thulin@lvr.de
Teilnehmer*innen der Ausstellungsführung in der Gedenkstätte; Foto: AFZ-LVR
Bericht: Erlebnisreiche Tage für Jugendliche aus dem Kreis Kleve
Workshops zur Geschichte des Abteigeländes im Rahmen des Programms „Jugend gestaltet Zukunft – Internationale Jugendarbeit an Orten der Erinnerung in Europa“ des LVR-Landesjugendamtes Rheinland
Am 4. und 5. Mai besuchten insgesamt 54 Jugendliche und junge Erwachsene das LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler, um sich über die Themen „Arbeit“ und „Jugend“ in der 1000jährigen Geschichte des Abteigeländes zu informieren. Die Teilnehmer*innen nehmen in Jugendwerkstätten an Integrationsmaßnahmen in das Berufsleben teil.
Auf dem Programm standen Führungen sowie Arbeits- und Diskussionsrunden. Inhaltlicher Schwerpunkt war die Zeit des Zweiten Weltkrieges, als sich auf dem Gelände der Arbeitsanstalt Brauweiler über 500 sogenannte Fürsorgezöglinge und Mitglieder von Jugendwiderstandsgruppen aufhielten.
Weitere Informationen zum LVR-Programm "Jugend gestaltet Zukunft – Internationale Jugendarbeit an Orten der Erinnerung in Europa" finden Sie hier
LVR. Inklusion erleben. Bild: LVR
Einladung: Virtuelle Mehrgenerationen-Tour durch das LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler
Eine Präsentation in Kooperation mit dem LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen
Samstag, 11. Juni 2022, 10:00 bis 18:00 Uhr.
Haben Sie Interesse, „Jüdisches Leben“ in Vergangenheit und Gegenwart kennenzulernen? Unsere Kolleg*innen aus dem LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen haben zu diesem Thema eine Ausstellung vorbereitet, die sie schon an verschiedenen anderen öffentlichen Orten und in Schulen gezeigt haben. Ein Team wird vor Ort sein und mit Mitmachaktionen wie „Mein Name auf Hebräisch“ einen lebendigen Einblick in die Lebenswelt der rheinländischen Juden geben.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Ausstellung finden Sie bei gutem Wetter im Prälaturhof, bei schlechtem Wetter im Nikolaus-Lauxen-Saal des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler.
Weitere Informationen zur Ausstellung erhalten Sie hier.
Studium einer Akte im Archiv, Foto: AFZ-LVR
Auf den Spuren der "Fürsorgezöglinge"
Am 30. März 2022 besuchten 12 Schüler*innen eines Geschichte-Leistungskurses des Gymnasiums Aggertal die Gedenkstätte Brauweiler und das Archiv des LVR.
Auf dem Programm standen ein Rundgang durch die Gedenkstätte und ein Workshop zum Thema "Fürsorgezöglinge" im Lesesaal des Archivs.
Sollten Sie Interesse an diesem und anderen Workshops haben, wenden Sie sich gerne per Mail an Markus Thulin. Telefonisch erreichen Sie ihn unter: 02234 9854-278.
Informationen zu den Workshops erhalten Sie hier.
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Die Mathildenstraße in Brauweiler 1941 und 2001, Foto: Stadtarchiv Pulheim, AFZ-LVR.
Verlängert bis zum 8. Mai: Wechselausstellung "Spuren der Vergangenheit"
Vom 5. März bis 8. Mai 2022 präsentiert die Gedenkstätte Brauweiler die geschriebene, gemalte, fotografierte, gebaute und digital bearbeitete Erinnerungsarbeit 14- und 15-jähriger Schüler*innen des Abtei-Gymnasiums Brauweiler.
Ein Projekt der Gedenkstätte Brauweiler und des Abtei-Gymnasiums Brauweiler mit freundlicher Unterstützung des Rhein-Erft-Kreises im Rahmen des Konzeptes „Erinnerungskultur Nationalsozialismus"
Virtuelle Inhalte der Ausstellung
Die Schüler*innen haben sechs virtuelle Präsentationen erstellt.
Diese finden Sie hier.
Besichtigung der Ausstellung
im Rahmen eines begleiteten Rundgangs
Mo–Fr jeweils um 10 Uhr, 12 Uhr und 16 Uhr
Sa/So/Fe jeweils um 11 Uhr und 15 Uhr
Führung durch die Ausstellung
Samstag, 26. März 2022, 16–17 Uhr
(begrenzte Teilnahmezahl)
Treffpunkt jeweils: Abtei-Shop im Haupteingang der Abtei Brauweiler
Ticket
2 Euro/erm. 1,50 Euro (Teilnahme am begleiteten Rundgang)
begrenzte Teilnahmezahl
Ticketbuchung
Zur Buchung gelangen Sie hier.
Tickets nach Verfügbarkeit auch an der Kasse im Abtei-Shop erhältlich.
Die gültigen Regeln zum Schutz vor Corona bei einem Besuch finden Sie hier.
Den Download des Programms finden Sie
hier. (PDF, 133 KB)
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David Gilles interviewt Jalda Rebling, im Hintergrund das Foto ihrer Mutter Lin Jaldati. Foto: Benjamin Jenak
Kulturelle Bildung und Erinnerungsarbeit in der Lutherstadt
Das Netzwerk Erinnern vor Ort tagte am 18./19. November 2021 in Wittenberg
Welches sind die besten Workshop-Formate für Jugendliche? Sollte es für die Bewerbung von Erinnerungsprojekten eine Zusammenarbeit mit Influencer*innen geben? Was lässt sich von anderen Gedenkstätten und Jugendprojekten lernen? Die Teilnehmer*innen des ersten gesamtdeutschen Treffens des „Netzwerks Erinnern vor Ort“ hatten vielen Fragen, als sie am 18. und 19. November 2021 in Wittenberg zusammenkamen. Viele konnten beantwortet werden. Aber was noch wichtiger war, viele neue wurden aufgeworfen.
Die Gastgebenden waren aus Berlin angereist: Projektleiter David Gilles und sein Team aus Mitarbeitenden des Anne Frank Zentrums e.V. hatten ein spannendes Programm vorbereitet. So gab es zum Beispiel ein open space-Seminar, um die vielen Vertreter*innen von Erinnerungsprojekten auf den neuesten Stand zu bringen. Seit Juni 2021 arbeitet das Netzwerk aus 50 Initiativen, Vereinen, Institutionen und Schulen schon zusammen. Doch noch immer gibt es Neues zu entdecken. Gemeinsam informierten sich die Mitglieder über Fallstricke und Leerstellen in der Erinnerungskultur und diskutierten darüber, wie sie Jugendliche analog und online erreichen können. Höhepunkt der gemeinsamen Zeit war das Gespräch und das Konzert mit Jalda Rebling. Sie stellte die faszinierende Lebensgeschichte ihrer Mutter Lin Jaldati vor.
Mit dabei waren auch eine Gruppe von Anne Frank-Botschafter*innen, die gerade eigene Projekte zur NS-Geschichte, zu Sexismus, Rassismus oder Antisemitismus ausgearbeitet hatten. Am Übergang zwischen Schulzeit und FSJ, Auslandsjahr oder Studium konnten sie den anderen Teilnehmenden ihre Sicht auf laufende und geplante Jugendprojekte erklären.
Das Team der Gedenkstätte Brauweiler des LVR freut sich auf die Vertiefung der Kontakte im neuen Jahr. Mit dem Paul Pfinzing Gymnasium aus Hersbruck und dem Jugendclub Raguhn-Jeßnitz bei Bitterfeld gab es schon die ersten Kooperationen. Weitere sind in Planung.
(Text: Markus Thulin)
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#geschichtenderbefreiung
#geschichtenderbefreiung
"Geschichten der Befreiung" ist eine Social Media-Aktion der KZ-Gedenkstätte Moringen zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Erinnerung an die Befreiung nationalsozialistischer Lager und Haftstätten. Haben Sie Interesse an weiteren Geschichten der Befreiung? Lernen Sie die Aktion der KZ-Gedenkstätte Moringen auf Instagram kennen: #geschichtenderbefreiung
Mit dem folgenden Beitrag zu "Ilse Neugebauer" beteiligt sich die Gedenkstätte Brauweiler an der Initiative.
Innenansicht der Sonderausstellung in der Gedenkstätte, Foto: AFZ-LVR
Zusatztermin für Führung durch die Wechselausstellung "Spuren der Vergangenheit"
Dienstag, 3. Mai 2022, 16 - 17 Uhr
Für die aktuelle Wechselausstellung "Spuren der Vergangenheit 1933-1945" in der Gedenkstätte Brauweiler gibt es einen zusätzlichen Führungstermin. Die Führung findet am Dienstag, den 3. Mai statt. Eine Anmeldung zu der Führung ist entweder hier oder im Abtei-Shop möglich.
Titelbild des Videos
16. Mai 2021 - Internationaler Museumstag - digital
Film: Gedenkstätte Brauweiler – Sinn und Werden
Die Gedenkstätte Brauweiler des LVR informiert seit 2008 über die Geschehnisse der NS-Zeit in der ehemaligen Arbeitsanstalt Brauweiler. Über das Anliegen der Gedenkstätte und ihre Entstehung berichtet ein 8-minütiges Video, das anlässlich des Internationalen Museumstages 2021 nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Es versteht sich als Einführung und zugleich als Einladung, die Gedenkstätte Brauweiler zu besuchen.
Hier gelangen Sie zum Video. (Untertitel können zugeschaltet werden.)
Das Video steht zusätzlich auch als Version in Deutscher Gebärdensprache zur Verfügung.
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Ausstellungstafel (Detail). Foto: LVR-AFZ, Patrick Führer
5. September 2021, 12:30-14 Uhr - Führung am Europäischen Tag der jüdischen Kultur
Die Deportierten und die Unerkannten
Die Arbeitsanstalt Brauweiler als Gefängnis jüdischer Rheinländer (1938-1945)
Es muss eine der größten zivilen Transportaktionen sein, die sie bis dahin gesehen hatten: die Insass*innen und Aufseher*innen der Arbeitsanstalt, die Bewohner*innen des Ortes Brauweiler und die Menschen, die an den Zufahrtsstraßen lebten. In den Tagen nach der Reichspogromnacht 1938 steuert eine schier endlos scheinende Wagenkolonne Brauweiler an. Es sind Juden aus dem Rheinland, die nach ihrer Verhaftung in der Arbeitsanstalt auf ihre Deportation in das Konzentrationslager Dachau warten sollen.
Sechs Jahre später, im November 1944, bietet sich den Menschen in Brauweiler ein ähnliches Bild: Wieder erreichen fast täglich Wagenladungen von Menschen die inzwischen de facto von der Gestapo kontrollierte Arbeitsanstalt. Unter ihnen sind auch Juden. Sie hatten sich bei Widerstandskämpfern in Köln versteckt.
Aus Anlass des diesjährigen Europäischen Tages der jüdischen Kultur am 5. September bieten wir einen Rundgang durch die Gedenkstätte Brauweiler und über das Abteigelände (bei gutem Wetter) an. Begleiten Sie uns und lernen Sie die Lebensgeschichten jüdischer Rheinländer kennen, die hier 1938 für nur wenige Tage als Deportierte und 1944/1945 für mehrere Wochen oder Monate als politische Gefangene inhaftiert waren.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Dennoch ist eine Ticketbuchung erforderlich.
Zugangsregelung aufgrund der Pandemie:
Die maximale Teilnahmezahl ist abhängig von der jeweiligen Inzidenz. Bitte informieren Sie sich vor der Veranstaltung über die aktuellen Zugangsregelungen.
Weitere Informationen zum Europäischen Tag der Jüdischen Kultur erhalten Sie hier.
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Neues Angebot: Kurzführungen durch die Gedenkstätte
30-Minuten-Angebot online und vor Ort buchbar
Ab 2. November 2021 finden jeweils dienstags und donnerstags um 15:15 Uhr Kurzführungen durch die Gedenkstätte Brauweiler statt. Treffpunkt ist der Eingangsbereich der Abtei Brauweiler.
Tickets sind im Abtei-Shop oder im Webshop zum Preis von 2 Euro resp. 1,50 Euro (ermäßigt) erhältlich. Zur Ticket-Buchung gelangen Sie hier.
Hinweise:
- Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 11 Personen begrenzt.
- Zum Schutz vor Corona gilt aktuell die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet).
- Mund-Nasen-Schutz/FFP2-Masken sind erforderlich.
- Wegen der aktuellen Bauarbeiten in der Gedenkstätte sind derzeit nicht alle Ausstellungsbereiche zugänglich.
Bereits um 14:30 Uhr startet eine Kurzführung zur Geschichte der Abtei Brauweiler. Nähere Informationen zu beiden Angeboten finden Sie hier.
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Team Brauweiler und Team Düsseldorf. Foto: LVR-AFZ, M. Thulin
Besuch des Teams der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf am 25.10.2021
Austausch zur Kooperation auf den Gebieten Vermittlung und Inhalt
Unsere Kolleg*innen aus Düsseldorf haben mit großem Interesse die Gedenkstätte Brauweiler im ehemaligen Frauenhaus besucht. Im Anschluss präsentierten Anna Schlieck (Düsseldorf) und Markus Thulin (Brauweiler) die Ergebnisse ihrer Recherche zum Thema „Fürsorgezöglinge in der Arbeitsanstalt Brauweiler und im Düsseldorfer Dorotheenheim“. Jona Winstroth (Düsseldorf) stellte sein Projekt zur Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma vor.
Wir bedanken uns für den Besuch und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!
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Die Teilnehmer*innen des Seminars vor dem LVR-Archiv. Foto: LVR-AFZ, Ariane Jäger
Studierende zu Besuch in der Gedenkstätte Brauweiler
Kooperation der Gedenkstätte Brauweiler des LVR und des Archivs des LVR mit der Katholischen Hochschule Köln
Am 8. November 2021 gab es viele Fragen und interessante Einblicke beim Besuch einer Gruppe von Studierenden im LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum/LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler. Für die Teilnehmer*innen eines Bachelor-Studiengangs, die sich gerade intensiv mit Pflege-, und Hebammengeschichte sowie Berufskunde beschäftigen, konzipierten Ariane Jäger und Markus Thulin - beide Mitarbeitende des LVR - ein Seminar zu den Themen „Soziale Arbeit“, Fürsorgeerziehung und „Trinkerheilanstalt“ auf dem Gelände der ehemaligen Arbeitsanstalt Brauweiler.
Zu Beginn besichtigte die Gruppe die Gedenkstätte Brauweiler. Im Anschluss informierte sie sich über mögliche Forschungsthemen, um schließlich das Archiv des LVR und exemplarische Quellen aus dem breiten Spektrum von Themen zur NS-Geschichte des ehemaligen Provinzialverbandes Rheinland kennenzulernen.
Die angehenden Lehrer*innen für Pflegeberufe zeigten sich sehr interessiert an den vorgestellten Themen. Anschlusstermine mit den Referent*innen sind geplant. Auf eine Fortführung der Kooperation freuen wir uns.
Für die Teams des Archivs und der Gedenkstätte Brauweiler:
Ariane Jäger und Markus Thulin
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Gedenkbuch Brauweiler 1933 bis 1945 ist online
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum erinnert an Inhaftierte des NS-Regimes in Brauweiler
Brauweiler, 26.5.2017.„Ohne das Engagement der beiden, dem LVR seit vielen Jahren verbundenen Historiker Josef Wißkirchen und Hermann Daners wären wir noch lange nicht so weit mit der Recherche“, sagte Dr. Arie Nabrings, Leiter des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums anlässlich der Vorstellung des Online-Gedenkbuchs Brauweiler 1933 bis 1945. Im Rahmen eines mit Mitteln der Regionalen Kulturförderung des LVR unterstützten zweijährigen Projektes beim LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (AFZ) konnte das Gedenkbuch realisiert werden.
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Buchcover "Verlorene Freiheit"
Autor*innen der Publikation "Verlorene Freiheit". Foto: Artur Grigoryan / LVR
Publikation in der LVR-Reihe „Rheinprovinz“ erschienen
„Verlorene Freiheit“ befasst sich mit der nationalsozialistischen Schutzhaft 1933/34 im heutigen Rhein-Erft-Kreis
Seit zehn Jahren erinnert die Gedenkstätte Brauweiler an die Rolle der ehemaligen Arbeitsanstalt in nationalsozialistischer Zeit. Als Teil der Schriftenreihen „RHEINPROVINZ“ des Archivs des LVR sowie SCHRIFTEN ZUR GEDENKSTÄTTE BRAUWEILER ist nun ein von Josef Wißkirchen herausgegebenes Buch erschienen, das den Übergang von der Demokratie in die NS-Diktatur im Rhein-Erft-Raum zum Thema hat: „Verlorene Freiheit. Nationalsozialistische Schutzhaft 1933/34 im heutigen Rhein-Erft-Kreis“. Am 13. Februar 2019 wurde die Publikation im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler in Anwesenheit der beteiligten Autorinnen und Autoren offiziell vorgestellt.
Das 664-seitige Buch ist das Ergebnis eines Projektes, an dem dreizehn Historikerinnen und Historiker, Archivarinnen und Archivare aus der Region mitgewirkt haben: Heinz Andermahr, Eric Barthelemy M.A., Dr. Frank Bartsch, Michael Cöln, Brigitte Daners, Hermann Daners, Wolfgang Drösser, Susanne Harke-Schmidt, Christoph Hoischen, Dr. Jochen Menge, Susanne Kremmer, Volker H. W. Schüler sowie Josef Wißkirchen.
Rund 500 Kommunisten, Sozialdemokraten und andere Regimegegner wurden 1933/34 ohne richterliches Urteil verhaftet und eingesperrt: in den Amtsgerichtsgefängnissen in Brühl, Bergheim, Kerpen und Lechenich, in den Polizeigewahrsamen in Hürth-Hermülheim, Wesseling und Frechen, in den Kölner Gefängnissen Klingelpütz und Bonner Wall und insbesondere in der Arbeitsanstalt Brauweiler, in der das größte westdeutsche Lager für die Verhafteten entstand. Tatsächlich war die sogenannte Schutzhaft die Geburtsstunde der Konzentrationslager, in der Menschen ohne jeden Rechtsschutz der Willkür der Polizei und der Partei ausgeliefert waren.
405 Einzelschicksale aus den zehn Städten des Rhein-Erft-Kreises werden namentlich in dem Buch aufgelistet und, soweit möglich, mit Kurzbiographien vorgestellt. Dabei wird deutlich, dass eine Mehrheit der Bevölkerung die Nazis gewähren ließ, weil die Umsturzabsichten der Kommunisten gefürchtet waren. Beunruhigende Nachrichten aus dem stalinistisch-kommunistischen Russland wurden seitens des Regimes zur Hetzpropaganda gegen die deutschen Kommunisten benutzt. Vor allem in den Industrieregionen des Kreises kam es zu massenhaften Verhaftungen: Brühl, Hürth, Frechen und Bergheim. Diese Rechtsbrüche geschahen unter Mitwirkung des Regierungspräsidenten, der Landräte, der Bürgermeister und der ihnen untergeordneten Polizei.
Die detaillierten Untersuchungen zu den Anfängen der nationalsozialistischen Herrschaft liefern eine Vielzahl von bislang unbekannten Informationen zur Geschichte der Region. Im Dokumentenanhang sind bisher schwer zugängliche historische Quellen und ausführliche Tabellen zu den Wahlergebnissen 1930 bis 1933 zu finden. Für die wissenschaftliche Forschung, aber auch den Geschichtsunterricht, der sich um einen regionalen Bezug bemüht, liefert das Buch umfangreiches Quellenmaterial.
Josef Wißkirchen (Hg.): Verlorene Freiheit. Nationalsozialistische Schutzhaft 1933/34 im heutigen Rhein-Erft-Kreis
Rheinprovinz. Dokumente und Darstellungen zur Geschichte der Rheinischen Provinzialverwaltung und des Landschaftsverbandes Rheinland
Band 28. Berlin 2019
ISBN: 978-3-86331-452-1
ca. 670 Seiten
39,00 Euro
Kontakt:
Archiv des LVR, Tel. 02234 9854-356, Mail: archiv@lvr.de
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Publikation zur Arbeitsanstalt Brauweiler
Die Arbeitsanstalt Brauweiler bei Köln in nationalsozialistischer Zeit
Aktuelle LVR-Publikation der Autoren Hermann Daners und Josef Wißkirchen
Seit 2008 informiert die vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) im Bürohaus auf dem Gelände des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler eingerichtete Gedenkstätte über die nationalsozialistische Vergangenheit der ehemaligen Arbeitsanstalt Brauweiler. Die dokumentarische Ausstellung basiert auf den Forschungen der beiden Historiker Josef Wißkirchen und Hermann Daners. Doch damit war deren Recherche nicht abgeschlossen. Auch die Ergebnisse ihrer neueren Forschung sind in die umfangreiche jetzt vorliegende Publikation eingeflossen. Sie wird herausgegeben vom LVR – als Band 22 der Schriftenreihe "Rheinprovinz" des Archivs des LVR und zugleich als Band 2 in der Reihe "Schriften zur Gedenkstätte Brauweiler".
Die Arbeit der beiden Autoren basiert auf umfassenden Quellenstudien und erschließt in größtmöglicher Vollständigkeit die herausgehobene Rolle, die der Arbeitsanstalt im Terror- und Repressionssystem des NS-Regimes zukam. Es eröffnet sich ein bedrückendes Panorama des Unrechts, das hinter den damals festungsartig hohen Mauern mitten in Brauweiler geschah.
Schon seit dem 19. Jahrhundert waren hier gesellschaftliche Randgruppen wie Bettler, Landstreicher und Prostituierte, später auch entmündigte Alkoholiker, so genannte Fürsorgezöglinge und "säumige Unterhaltspflichtige" durch "Erziehung zur Arbeit" diszipliniert worden. Nach 1933 aber verschärften sich die Lebensbedingungen für diesen Personenkreis erheblich. Letztlich ging es dem NS-Staat um eine rassenpolitisch begründete "Endlösung der sozialen Frage".
Um nur einige der an Anstaltsinsassen - Frauen und Männern - begangenen Verbrechen zu benennen: Im Zuge der nationalsozialistischen Rassenpolitik wurden 417 Insassen der Brauweiler Anstalt, die aus weiten Teilen West- und Süddeutschlands hierhin eingeliefert worden waren, in der Kölner Universitätsklinik zwangssterilisiert. Fürsorgezöglinge zwischen 14 und 18 Jahren wurden in der anstaltseigenen Ziegelei unter menschenunwürdigen Bedingungen zur Kriegswirtschaft herangezogen. Im September 1944 wurden zahlreiche Anstaltsinsassen in Konzentrationslager überstellt. Eine im Buch abgebildete Karte verzeichnet die Zielorte: KZ Ravensbrück, KZ Sachsenhausen, Jugend-KZ Moringen, KZ Buchenwald, KZ Flossenbürg, KZ Mauthausen.
Nachdem bereits 1933/34 im Zellenbau der Arbeitsanstalt ein frühes Konzentrationslager eingerichtet worden war, nutzte die Kölner Gestapo dieses Gebäude in den Folgejahren immer mehr als Haftstätte für in- und ausländische politische Gegner. Seit 1944 war sie mit Sonderkommandos ständig in Brauweiler präsent. Der Zellenbau in der Arbeitsanstalt wurde zu einer zentralen Haftstätte der Kölner Gestapo und zu einem Ort schlimmster Menschenrechtsverletzungen. Mehr als fünfzig hier inhaftierte Männer und Frauen wurden - nach brutalen Verhören - ermordet, rechtswidrig in Köln erhängt oder in den Selbstmord getrieben. Darunter waren Mitglieder einer kommunistischen Kölner Widerstandsgruppe, außerdem zahlreiche junge Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Osteuropa. Unter anderem wurden 16-jährige deutsche Jugendliche im November 1944 von Brauweiler aus zu ihrer öffentlichen Hinrichtung nach Köln-Ehrenfeld transportiert. Zahlreiche Häftlinge, die von Brauweiler in andere Gefängnisse oder Lager überstellt wurden, starben dort noch während der Haft oder nach Kriegsende an den Folgen ihrer Haftbedingungen.
Die Autoren begnügen sich nicht damit, diese Vorgänge zu benennen und in ihrem gesamthistorischen Kontext zu erörtern, sondern nehmen immer wieder auch Einzelschicksale in den Blick. An diesen werden die Verbrechen des Naziregimes konkret sichtbar. Sie untersuchen zum Beispiel detailliert die Gründe, die dazu führten, dass zwei Brauweiler Fürsorgezöglinge 1940 im Kölner Klingelpütz hingerichtet wurden; auch warum sich die 23-jährige Polin Maria Kristowa am Gitter ihrer Zellentür erhängte. Sie schildern, wie 1945 die Geschwister Scheer aus Dansweiler in die Fänge der in Brauweiler stationierten Kölner Gestapo gerieten und nur dank der chaotischen Verhältnisse in den letzten Kriegstagen überlebten.
Nachdrücklich gehen die beiden Autoren auch dem Beziehungsgefüge zwischen Arbeitsanstalt und Bevölkerung in Brauweiler nach und kommen dabei zu einem differenzierten Urteil.
Angaben zur Publikation:
Hermann Daners / Josef Wißkirchen
Die Arbeitsanstalt Brauweiler bei Köln in nationalsozialistischer Zeit
Herausgegeben vom Landschaftsverband Rheinland, LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum. (Rheinprovinz Band 22, Schriften zur Gedenkstätte Brauweiler Band 2)
Klartext Verlag, Essen 2013 (ISBN 978-3-8375-0971-7)
435 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 19,95 Euro
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Wissenschaftliche Hilfskraft gesucht zum 1.11.2020
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) sucht zum 01.11.2020 eine
Wissenschaftliche Hilfskraft
für das LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler im LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum.
Bewerbungsfrist: 30.7.2020
Ausstellungsraum in der Gedenkstätte Brauweiler, Foto: Patrick Führer
Vorübergehende Schließung der Gedenkstätte Brauweiler - Führungen fallen aus
Nach dem wochenlangen Lockdown der LVR-Museen bereiten die Museen und Kulturdienststellen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) die Wiederöffnung vor. Die Öffnung erster Museen ist bereits erfolgt.
Die Gedenkstätte Brauweiler ist zur Zeit noch geschlossen. Das Wiederöffnungsdatum geben wir baldmöglichst bekannt.
Führungen in der Gedenkstätte Brauweiler fallen bis zum 31. August 2020 aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Weitere Informationen
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Vorübergehende Schließung der Gedenkstätte - Führungen fallen aus
Die Museen und Kulturdienststellen des Landschaftsverbandes Rheinlandes (LVR) bleiben vorerst bis einschließlich 3. Mai 2020 geschlossen. Der LVR folgt damit einer entsprechenden Vorgabe des Landes.
In Vorbereitung auf die schrittweise Wieder-Eröffnung nach dem 3. Mai 2020 entwickeln die Museen und Kulturdienststellen mit Publikumsverkehr nun einen Maßnahmenkatalog, der die aktuellen Schutz- und Hygienevorgaben im vollem Umfang berücksichtigt.
Weitere Informationen
Alle Führungen in der Gedenkstätte Brauweiler fallen zunächst bis zum 01.06.2020 aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
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"Tag der Archive 2020" am 8. März 2020
Das Archiv des LVR auf dem Gelände der Abtei Brauweiler beteiligt sich am diesjährigen "Tag der Archive 2020". Im Rahmen des Veranstaltungsprogramms findet eine öffentliche Kurzführung durch die Gedenkstätte Brauweiler statt. (ca. 45 Minuten)
Termin:
Sonntag, 8. März 2020, um 13:00 Uhr
Treffpunkt:
Archiv des LVR, Auf der Insel, 50259 Pulheim-Brauweiler
Führung:
Dr. Christine Hartmann
Weitere Informationen zum "Tag der Archive" in Brauweiler
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Öffentliche Führung am 7. März 2020 durch die Gedenkstätte Brauweiler
Die öffentliche Führung am 7. März 2020, um 14:30 Uhr, befasst sich mit Konrad Adenauer, der 1944 im Rahmen der „Aktion Gewitter“ festgenommen und – wie auch seine Ehefrau Auguste – in Brauweiler inhaftiert wurde.
Bei einem Rundgang durch Park, Gedenkstätte Brauweiler und Abteikirche werden geschichtliche Hintergründe und noch vorhandene Spuren der Inhaftierung vermittelt.
Termin:
Samstag, 7. März 2020, um 14:30 Uhr
Treffpunkt:
Abtei-Shop im Haupteingang der Abtei
Teilnahme:
4 Euro / ermäßigt 3 Euro
Tickets sind im Abtei-Shop erhältlich.
Führung:
Cornelia Breuer
Veranstalter:
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Weitere Termine
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Blick in die Gedenkstätte, Foto: Ludger Ströter
Wiedereröffnung nach der Sanierung
Ab dem 3. November 2018 ist die Gedenkstätte wieder donnerstags von 15 – 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Öffentliche Führungen durch die Gedenkstätte finden ab Dezember 2018 wieder an jedem ersten Samstag im Monat um 15 Uhr statt. Die Buchung individueller Führungen ist ebenfalls möglich unter 02234 9854-301 oder Christine.Hartmann@lvr.de
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Ausschnitt Einladungskarte "10 Jahre Gedenkstätte"
10 Jahre Gedenkstätte Brauweiler
Feierstunde und Wiedereröffnung am 3. November 2018, 16:30 Uhr, Gierden-Saal
Am Samstag, 3. November 2018 um 16.30 Uhr findet im Gierden-Saal des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler eine Feierstunde anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Gedenkstätte Brauweiler statt. Verbunden ist damit zugleich auch die Wiedereröffnung der Gedenkstätte, die infolge eines Wasserschadens in den vergangenen Monaten geschlossen bleiben musste.
Am 9. November 2008 eröffnete der LVR die Gedenkstätte Brauweiler. Sie dokumentiert die Geschehnisse der Jahre 1933 bis 1945 in der ehemaligen Arbeitsanstalt Brauweiler. Zugleich ist sie dem Gedenken an die zahlreichen Opfer des NS-Regimes in Brauweiler gewidmet.
Programm
10 Jahre Gedenkstätte Brauweiler – ein Rückblick
Dr. Mark Steinert, LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Gedenkstätte Brauweiler – ein Ort des Erinnerns, des Lernens und des Forschens
Josef Wißkirchen, Historiker
Musikalischer Rahmen
Norbert Rodenkirchen, Traversflöte, und
Albrecht Maurer, gotische Fidel
Von 14 bis 16 Uhr sowie im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit zur Besichtigung der Gedenkstätte Brauweiler.
Eintritt frei
Prälatur der Abtei Brauweiler nach Nordosten mit romanischem "Fenster". Foto: LVR-ADR, Silvia-M. Wolf
Öffentliche Führungen am "Tag des offenen Denkmals" - Sonntag, 11.9.2016
Öffentliche Führungen durch die Dauerausstellung in der Gedenkstätte Brauweiler finden am "Tag des offenen Denkmals" - Sonntag, 11. September 2016 - um 13 und 15 Uhr statt.
Da die Teilnahmezahl jeweils auf 15 Personen beschränkt ist, erhalten Sie am Tag der Veranstaltung am Infostand im Innenhof Teilnahmekarten. Von dort aus starten auch die Führungen.
weitere Informationen zum "Tag des offenen Denkmals 2016"
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Öffentliche Führung am 6. März 2016, 13:30 Uhr
Die nächste öffentliche Führung durch die Gedenkstätte findet am Sonntag, dem 6. März 2016, um 13:30 Uhr, im Rahmen des diesjährigen "Tag der Archive" statt.
Führung:
Dr. Christine Hartmann
Treffpunkt
für diese Führung ist ausnahmsweise das Archiv des LVR, Auf der Insel, 50259 Pulheim-Brauweiler.
Vortrag am 28. Januar 2016, 18 Uhr
Zeugnis oder Kunst?
Zum Umgang mit Bildern von Überlebenden der nationalsozialistischen Zwangslager
Referent
Dr. Jörn Wendland, Kunsthistoriker
Veranstaltungsort
LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler, Äbtesaal
Titel des Flyers zur Ausstellung
Bis 14. September 2014
Sonderausstellung "Riss durchs Leben"
Vom 8. April bis 14. September 2014 zeigt die Gedenkstätte Brauweiler die Ausstellung "Riss durchs Leben. Erinnerungen ukrainischer Zwangsarbeiterinnen im Rheinland".
weitere Informationen
Einladungskarte zum Vortrag am 28.1.2016